Ein anderes Bild des Kantons Zürich


(aus: «Kanton Zürich in Zahlen 1999»)

Karten prägen unser Bild des dargestellten Gebiets mit. Thematische Karten werden üblicherweise auf einer Grundlage gezeichnet, die die Flächenverhältnisse korrekt wiedergibt. Bei bevölkerungsbezogenen Themen haben dünn besiedelte Gebiete ein zu grosses visuelles Gewicht. Kartogramme können da Abhilfe schaffen.

Ländliches Übergewicht

Kantonskarten, bei denen die Gemeinden entsprechend einem Datenwert eingefärbt werden, sind weit verbreitet. Solche Flächendichtekarten zeigen übersichtlich eine grosse Zahl von Einzelwerten in einer Form, in der wir Vergleiche anstellen und damit Zusammenhänge erahnen können. Sie eignen sich speziell gut bei Daten, die sich auf die Fläche beziehen, zum Beispiel zur Darstellung der Bevölkerungsdichte. Sehr oft werden solche Karten aber auch bei anderen Themen eingesetzt, meistens mit der Bevölkerung als Bezugsgrösse. Dünn besiedelte, ländliche Gebiete erhalten in diesen Fällen visuell ein zu grosses Gewicht und dominieren den Gesamteindruck. Für diesen Kartentyp gibt es aber auch Alternativen, die die eigentlichen Gewichtsverhältnisse bei nicht flächenbezogenen Daten besser zeigen können.

Kartogramme

Zwei Varianten werden hier vorgestellt, die dieses Grundproblem zu lösen versuchen: das Flächen- und das Kreiskartogramm. In beiden Fällen werden die Gemeindeflächen so verändert, dass sie dem eigentlichen Gewicht der Gemeinde - in unserem Fall der Bevölkerungszahl - entsprechen. Bei den Flächenkartogrammen wird dies erreicht, indem die Umrisslinien verzerrt werden. Ländliche Gemeinden schrumpfen, während bevölkerungsreiche wachsen. Gerade in unserem Kanton, wo grosse Unterschiede in der Besiedlungsdichte vorhanden sind, werden dabei verschiedene Gemeinden arg gestaucht. Kreiskartogramme zeigen ein ähnliches Bild. Allerdings werden hier die Gemeinden auf die allereinfachste geometrische Form, den Kreis, reduziert. Benachbarte Gemeinden berühren sich dabei nach Möglichkeit. So wird sichergestellt, dass die Gesamtform des Kantons ziemlich gut erhalten bleibt.

Ein städtisch geprägter Kanton

Je nach gewähltem Thema werden mit Kartogrammen die Gewichtsverhältnisse auch visuell offensichtlich. Werden Themen aus dem Bevölkerungsbereich dargestellt, treten die Städte hervor - der Kanton Zürich zeigt so auch kartographisch sein städtisch geprägtes Gesicht.